Erste Reaktionen nach einem außergewöhnlichen Einsatz:
Die erste Zeit ist oft von einem Gefühl von Unwirklichkeit geprägt. Viele Menschen sind sehr aufgewühlt, wenn ein Ereignis innerlich wieder erlebt wird. Die Sinneswahrnehmungen wie Geräusche, Gerüche und sehr häufig gedankliche Bilder können dabei so realistisch erscheinen, dass Sie meinen, ''jetzt passiert es wieder''.
Wiederholtes Erleben des Einsatzes
Oft ist so ein wiederholtes Erleben des Einsatzes von Angst begleitet, die sich in körperlichen Beschwerden wie Zittern, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Druck in der Brust o.ä. äußert.
Es kann auch sein, dass Sie bei unerwarteten Geräuschen und plötzlichen Bewegungen erschrecken.
Schlafstörungen
Es kommt vor, dass man schwer in den Schlaf findet oder nicht durchschlafen kann, weil die Gedanken nicht zur Ruhe kommen oder Träume im Zusammenhang zu dem Einsatz, Sie aus dem Schlaf reißen.
Wenn der Schlaf über längere Zeit gestört ist, führt dies zu Erschöpfung und erhöhter Reizbarkeit.
Grübeleien und Selbstvorwürfe
Manche kommen mit den Gedanken schwer zurecht, dass andere Menschen zu Schaden kamen und man ihnen nicht rechtzeitig helfen konnte.
Diese Gedanken sind häufig mit Selbstvorwürfen verbunden, denen jedoch jede reale Grundlage fehlt. Hier ist es wichtig abzuklären, dass man /das Team in der Einsatzlage das Mögliche gab.
Rückzug
Zu den typischen Reaktionen auf ein außergewöhnliches Ereignis zählt der Rückzug.
Dahinter steckt der Wunsch, sich vor dem zu schützen, was den erlebten Schrecken wieder hervorholen könnte. Man versucht zu vergessen, zieht sich vor Anderen und bestimmten Situationen zurück. Den meißten tut diese Isolation jedoch nicht gut.
Mögliche Reaktionen nach einem belastenden Einsatz:
Körperliche Reaktionen
- Übelkeit
- Zittern
- Nervöser Magen
- Herzrasen
- Schwitzen
- Starke Erschöpfungszustände
- Schlafstörungen
- Alpträume
Gedankliche Reaktionen
- Rückblenden (Zwangserinnerungen)
- Verringerte Reaktionsfähigkeit
- Vermindertes Reaktionsvermögen
- Schuldzuweisungen
Wir empfehlen Ihnen:
Sprechen Sie mit vertrauten Menschen!
Erzählen Sie vertrauten Menschen von Ihren Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen - und zwar so oft, wie Sie das Bedürfnis dazu haben.
Das wiederholte Sprechen, unter Beachtung der Schweigepflicht, über den Einsatz und Ihr tun wird Ihnen helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Wenn Sie keine Gesprächspartner finden oder Zeitweise nicht über das Geschehene sprechen möchten, kann es helfen, die Ereignisse wie in einem Tagebuch aufzuschreiben.
Tun Sie, was Ihnen gut tut!
Körperliche Betätigung und Sport können Stressreaktionen mindern und einen Ausgleich schaffen. Tun Sie bewusst Dinge, von denen Sie wissen, dass sie ihnen gut tun.
Nehmen Sie so früh wie möglich Ihren Tagesablauf wieder auf. Er kann Halt und Sicherheit geben, die Sie gerade jetzt benötigen. Versuchen Sie, die hier beschriebenen Reaktionen zu akzeptieren. Auf diese Weise werden Sie am ehesten Ihr Gleichgewicht wieder finden.
Beim Gebrauch von Alkohol und Beruhigungsmitteln sollten Sie vorsichtig sein: Auch wenn Sie zunächst zu beruhigen scheinen, lösen sie keine Probleme, sondern schaffen Neue.
Rechnen sie mit Auswirkungen auf ihre Umgebung!
Ein belastender Einsatz wirkt sich auf Ihre ganze Umgebung aus und erfordert Geduld und Verständnis von allen Beteiligten.
Ihr/e Partner/in kann unter Ihren Reaktionen leiden und sich sehr hilflos fühlen. Machen Sie Ihrer Umgebung deutlich, dass es Ihnen aufgrund des Einsatzes zurzeit nicht gut geht und Sie angespannt sind. Machen Sie sich selbst klar, dass Sie bald wieder Ihr Gleichgewicht finden werden, dafür aber noch etwas Zeit brauchen.